Hier werden Eric Bibb und seine Gitarre von zwei
penibel justierten Mikrofonen eingefangen, ihre
Signale im M ix zusammengeführt
Ein Trommeltusch für die Lieblingsmikrofone.
Darunter sind das Milab VIP-50, AKGs Röhren-
Stereo-Typ C-24, mit dem Opus3 seine Analog-
aufnahmen „einspielte“, das für Stimmen, Bläser
w ie Drums gleichermaßen geeignete RCA 44
sowie Thuressons flexibles CM-504 (v.l.n.r.)
V erfahren einst sogar einige ältere Zw ei-
kanalaufnahm en auf S urround um setzte,
d em M eh rk an al-T h em a au ch n u r eine
T räne nachw eint.
D a bietet er lieber H ochbit-D ow nloads
in Form von un ter H iFi-Fans begehrten
D SD -Files an u n d bem erk t dabei eine
große Nachfrage nach „D ouble-DSD “ m it
5,6 M egahertz Bandbreite. Z um Teil hat
Persson dafür bestehende A nalogbänder
in den Einbit-D atenstrom übertragen, zum
Teil die M usik bereits w ährend der A uf-
nahm e in diesem Form at eingefangen. Dass
nur eine M inderzahl heutiger D /A -W and-
ler DSD dekodieren kann, ficht ihn nicht
an. „Das w ird kom m en“, ist er sich sicher,
„denn es ist der beste W eg, der analogen
Quelle möglichst nah zu sein.“ Da zeigt sich
einm al m ehr der Klangpurist in ihm. Vinyl
hält er ebenfalls „definitiv“ die Treue.
In zw ei Jahren w ird O pus 3 40 Jahre
alt. W ie sieht Jan-Eric Persson sein k o m -
prom issloses E ngagem ent für die audio-
p h ile Sache im R ückblick? H at es die
H ö rk u ltu r verfeinert? „N un ja “, sagt er
nachdenklich, „jedenfalls sprechen m ich
auf jeder M esse Leute an, die einfach m al
,D anke‘ sagen w ollen.“
M a tth ia s B ö d e
Bord, dass Persson m eist m it seinen M ög-
lichkeiten auskom m t. U nd falls nicht, ist
er ja bestens ausgerüstet!
A ber das G eheim nis liegt n icht n u r im
sparsam en E insatz d er M ittel, so n d ern
auch darin, für jedes Instrum ent, für jede
Stim m e das richtige M ikrofon zu haben
und es korrekt einzusetzen. „W er sich da
auskennt u n d von Beginn an Fehler v er-
m eidet, m uss später im M ix oder M aste-
ring k au m n o ch korrig ieren “, w eiß der
Selfm adem an u n d folgert: „Das ist w ohl
der G rund, w arum das Œ uvre von O pus 3
klanglich so einheitlich erscheint, voll-
kom m en egal, wie es gem acht w urde.“
Persson legt stets W ert auf die kürzeste
V erb in d u n g zw ischen M ik ro fo n u n d
A ufn ah m em ed iu m , n im m t
alles nicht Benötigte aus dem
Signalw eg, sta tt es n u r zu
überbrücken u n d setzt Lim i-
ter wie K om pressoren nicht
für Effekte ein, sondern „um
die D ynam ik d er einzelnen
Kanäle gegeneinander auszubalancieren“.
N eben der Schallplatte setzt er vor allem
auf H ybrid-SA C D s. F rüher bo ten diese
n eb en d em Stereo- auch ein en M u lti-
channel-Layer. V on dem verabschiedete
sich der Label-C hef aber m ittlerw eile, da
das Interesse d er A u d io p h ilen gering,
der Preis für M ix u n d P roduktion jedoch
hoch war. M an hat nicht den E indruck,
dass Persson, der über ein kom pliziertes
W er an klassischen Studiogeräten
hängt, braucht nicht auf sie zu
verzichten. PC-Programme bilden
die alten analogen Vorbilder, ihre
Features w ie auch manche klangli-
che Eigenheit digital nach
5/2014 STEREO 51
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